Dritte Dimension schärft den Blick in den Körper

03. Juni 2015

Mit neuer Ausstattung räumliche OP-Einblicke ins Körperinnere im Herz-Jesu-Krankenhaus

Dernbach. Die auch als Schlüssellochchirurgie bezeichnete minimal-invasive Eingriffstechnik ist bereits seit Jahren in den Operationssälen des Herz-Jesu-Krankenhauses Dernbach etabliert. Für den Patienten bedeutet diese in der Regel eine spürbar geringere Belastung durch den Eingriff und demzufolge eine deutlich schnellere Genesung. Nachdem das Instrumentarium über kleine Zugänge zu dem betroffenen Organ eingebracht wurde, kontrolliert der Operateur über einen Bildschirm das Vorgehen im OP-Bereich.

Jetzt bietet das Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach mit einem 3D-Turm als neuster medizintechnischer Anschaffung eine Optimierung dieser Eingriffstechnik. Mithilfe besonderer Kamera- und Rechnertechnik erhält der Operateur ein dreidimensionales Bild aus dem Körperinneren. Mit höchster Bildauflösung sieht der Chirurg, der dazu eine spezielle Polarisationsbrille trägt, sowohl die Körperstrukturen als auch das Instrumentarium in räumlicher Darstellung und sich so ein noch präziseres Bild machen, ohne dass hierfür weitere Zugänge notwendig wären.

„Wir sind begeistert“, beschreibt Dr. Matthias Kötting, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Unfall-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, diese bundesweit noch wenig verbreitete Neuerung. „Der 3D-Turm bietet dem Operateur mit seiner hochspeziellen Kameratechnik eine Darstellung der Strukturen, die auch die Tiefendimension einschließt. Hieraus entsteht eine erheblich präziserer Darstellung der Strukturen, insbesondere die Lagebeziehung der Organe zueinander wird deutlicher.“

Die extrem hohe 3D– Bildqualität sorgt für eine schnellere Arbeitsweise, bessere OP – Resultate und damit verbunden für die Patienten eine höhere Sicherheit.

Für die Patienten ergeben sich mit der Neuanschaffung gleich mehrere Vorteile. Mit der optimierten Optik verbunden sind eine verkürzte Eingriffszeit und damit eine weitere Verringerung der Belastung, die zwangsläufig mit einer Operation verbunden ist. Zugleich erhöht sich die Sicherheit während der Operation, da aufgrund der optimierten Sichtverhältnisse die im OP-Gebiet befindlichen Gewebe noch besser identifiziert und somit in noch größerem Umfang geschont werden können als bisher. „Dies gilt selbstverständlich für Routineeingriffe wie die Entfernung von Gallenblase oder Appendix sowie die Behandlung von Leisten-, Narben- und Nabelbrüche, und insbesondere für kompliziertere und langwierigere Behandlung. Hierzu zählen beispielsweise Magenverkleinerungen, Magen- und Darmentfernungen wegen einer Krebserkrankung, oder Operationen am Zwerchfell und Lunge “, erläutert Dr. Kötting.

Ein weiterer Vorteil der neuen Bildtechnik zeigt sich bei der Ausbildung angehender Fachärzte. Mit der verbesserten Optik wird die Beurteilung krankhafter Strukturen sicherer. Auch im Falle angeborener anatomischer Besonderheiten bietet der neue 3D-Turm eine Verbesserung, da die Darstellung nahezu lebensecht erfolgt.



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