Seit einigen Jahren bietet die Klinik für Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin auch die nuklearmedizinische Schmerzbehandlung bei Knochenmetastasen, insbesondere bei Prostata- und Brustkrebs an.
Bei der Tumorerkrankung der Prostata gibt es relativ häufig Absiedelungen des Tumors in die Knochen (Knochenmetastasen).
Die Radionuklidtherapie ist ein (palliativer) Baustein in der Behandlung dieser fortgeschrittenen Krankheitsform. In der Regel wird die Behandlung zwischen Urologen und Nuklearmedizinern abgestimmt.
Bei der Radionuklidbehandlung handelt es sich um eine Schmerzbehandlung. Die Absiedelung von Metastasen in die Knochen wird nur gering gestoppt.
In der Klinik für Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin kommt Samarium-153 mit einer Halbswertszeit von 46 Stunden zur Anwendung. Samarium-153 ist ein Beta-Strahler mit einer geringen Gamma-Komponente. Dies bedeutet, dass die Strahlenkomponente eine geringe Reichweite im Gewebe (nur wenigen Millimeter) besitzt. Dies ist jedoch für die Wirkung der Behandlung ausreichend.
Wenn die Entscheidung zur Behandlung mit Samarium-153 gefallen ist, wird das Präparat bestellt und in Form einer intravenösen Spritze dem Patienten gegeben. Die Gabe des Medikamentes wird im Allgemeinen gut vertragen. Man muss, ähnlich wie bei anderen zellwirksamen Medikamenten, mit Auswirkungen auf das Knochenmark rechnen, unter anderem mit der Verminderung der Zahl der weißen und roten Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Dies ist den behandelnden Ärzten jedoch bekannt. Entsprechende Kontrollen müssen und werden durchgeführt.
Meist erholt sich das Knochenmark jedoch sehr schnell. Die Ausgangswerte werden in etwa zehn bis zwölf Wochen nach Behandlungsbeginn wieder erreicht. Aus diesem Grunde kann erst nach Ablauf dieser Zeit, zumeist nach etwa drei Monaten, eine erneute Strontiumbehandlung durchgeführt werden.
Bei einigen Patienten kann es in den ersten 24 bis 72 Stunden nach der Radionuklidgabe zu einer vermehrten Schmerzreaktion kommen. Deshalb sollten die üblichen Schmerzmedikamente zunächst noch eine Zeitlang weitergegeben werden.
Bei der so genannten palliativen Radionuklidtherapie handelt es sich um ein bewährtes, nuklearmedizinisches Therapieverfahren zur Verbesserung der Schmerzsymptomatik, insbesondere bei Patienten mit metastasiertem Prostata- oder Mamma-Karzinom. Diese Behandlungsform sollte im interdisziplinären Zusammenwirken eingesetzt werden.
Aufgrund des Herstellungsprozesses sind die radioaktiven Substanzen für die Behandlung relativ teuer und kosten mehrere Tausend Euro. In Deutschland wird diese Behandlungsform nur in relativ wenigen Zentren durchgeführt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter www.nuklearmedizin.de.
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