Herzrhythmusstörungen sind ein häufiges und in den letzten Jahren mit zunehmender Häufigkeit auftretendes Phänomen, welches zum Teil vom Patienten nicht bemerkt wird, zum Teil jedoch mit einem hohen Leidensdruck und einer Verunsicherung bzw. Angst des Betroffenen einhergeht. Dabei stellt das Vorhofflimmern die häufigste Herzrhythmusstörung dar, von der bis zu 2 % der europäischen Gesamtbevölkerung betroffen sind.
Neben dem Gefühl eines Herzrasens oder auch -stolperns (sog. Palpitationen) können diverse Symptome wie Luftnot, ein Druckgefühl im Brustkorb oder auch eine Leistungseinschränkung auftreten. Zusätzlich können Symptome wie Schwindel oder auch Ohnmachtsanfälle (sog. Synkopen) dazukommen.
In der Elektrophysiologie / Rhythmologie beschäftigen wir uns mit der Diagnostik und Behandlung solcher Herzrhythmusstörungen. Auch wenn Herzrhythmusstörungen oftmals harmlos sind, können sie unter Umständen zu Konsequenzen wie Schlaganfällen oder, im schlimmsten Fall, dem plötzlichen Herztod führen. Die Ursache sollte daher in jedem Fall abgeklärt werden.
Im Zentrum der Diagnostik stehen stets die Anamnese, also die Krankengeschichte, und die erlebten Beschwerden sowie der Leidensdruck der Patient*innen.
Als Basis-Diagnostikum gilt das EKG, optimalerweise im Sinne eines „Anfall-EKGs“, also im Rahmen verspürter Beschwerden. Ergänzend stehen diverse weitergehende Untersuchungen wie Langzeit-EKG und Belastungs-EKG oder auch bildgebende Maßnahmen wie Echokardiographie, CT oder MRT zur Verfügung.
Das Therapiekonzept richtet sich in der Folge nach der speziellen Herzrhythmusstörung.
So stehen uns in Abhängigkeit von der Art der Herzrhythmusstörung medikamentös-konservative Maßnahmen, invasive Katheter-basierte Behandlungsmethoden oder auch die Implantation von Herzrhythmusgeräten zur Verfügung.
Bei der invasiven Elektrophysiologie werden dünne Katheter eingesetzt, mittels derer elektrische Signale direkt im Herzen abgeleitet und analysiert werden können. Diese Untersuchungen sind in der Regel minimal-invasiv und durch wenige Punktionen im Bereich der Leistengefäße durchführbar.
Abhängig von der Art der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörung und der erlebten Symptomatik können neben der Vermessung der eigenen elektrischen Leitung des Herzens über standardisierte Manöver spezifische Herzrhythmusstörungen bewusst ausgelöst und nachfolgend gezielt behandelt werden. Entsprechen die während der Prozedur ausgelösten Herzrhythmusstörungen der Symptomatik der Patient*in und idealerweise einem Anfalls-EKG der Herzrhythmusstörung, so kann während des Eingriffs der Ursprung der Herzrhythmusstörung aufgesucht und mittels Ablation (Verödung) gezielt behandelt werden.
In anderen Fällen kann die Implantation eines Herzschrittmachers oder ICDs (Implantierbarer Cardioverter Defibrillator) notwendig sein.
Bei Patienten mit einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) können sich im Verlauf der Erkrankung zusätzliche Störungen im Ablauf der elektrischen Erregung des Herzens, sogenannte Schenkelblockierungen, ausbilden. Sollte die medikamentöse Therapie keinen hinreichenden Erfolg bzgl. der Herzleistung erbringen, kann in solchen Fällen ein System zur kardialen Resynchronisation (CRT-System) implantiert werden, um einen gleichmäßigen Erregungs- und somit Kontraktionsablauf beider Herzkammern zu erreichen und somit die Herzschwäche bzw. ihre Symptome wie Luftnot oder Leistungsschwäche zu verbessern.
In unserer Medizinischen Klinik I - Kardiologie können wir mittels modernster Techniken alle Arten von Herzrhythmusstörungen zu behandeln.
Mittels der ICE-Technologie (intrakardiale Echokardiographie), bei der eine Ultraschallsonde direkt im Herzen platziert wird, kann zudem die während der Prozedur notwendige Röntgenstrahlung auf ein Minimum reduziert werden.
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
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