Der Radiojodtest wird vor Beginn der eigentlichen Therapie ambulant an zwei aufeinander folgenden Tagen in unserer nuklearmedizinischen Ambulanz durchgeführt. Für den ersten Tag müssen rund eine Stunde für Untersuchungen eingeplant werden bzw. drei bis sechs Stunden bei Patienten mit Basedow-Überfunktion. Am folgenden Tag erfolgt die abschließende Untersuchung mit der individuellen Dosis-Berechnung für die anschließende Therapie. Für den zweiten Tag sollten etwa eine bis zwei Stunden eingeplant werden. Da die Aktivität bei dem Radiojodtest extrem gering ist, sind Strahlenschutzauflagen für diese Untersuchung nicht erforderlich.
In der Regel verabreicht der Stationsarzt gegen Mittag die Therapiekapsel. Das Jod wird in Form einer kleinen Kapsel auf nüchternen Magen geschluckt. Das Jod gelangt über das Blut in die Schilddrüse und entfaltet dort seine Wirkung. Ein großer Teil wird wieder über Urin, Stuhl und Schweiß in den nächsten Tagen ausgeschieden.
Wegen der radioaktiven Ausscheidungen schreibt der Gesetzgeber einen Aufenthalt in einer speziell eingerichteten Abteilung vor, die die Belange des Strahlenschutzes berücksichtigt. Die Ausscheidungen (Urin und Stuhl) werden in einer sogenannten Abklinganlage gesammelt.
Aus Strahlenschutzgründen ist der Aufenthalt in der Radiojod-Therapiestation für eine gewisse Zeit verpflichtend; individuell kann die Verweildauer zwischen zwei Tagen und zwei Wochen liegen. Dies hängt von der Größe und der Stoffwechselsituation der Schilddrüse ab und kann vom Arzt vorher nur geschätzt werden.
Wir bitten Sie, im Rahmen des Aufenthalts den Kontakt zum Arzt und zum Pflegepersonal möglichst kurz zu halten. Ebenso ist ein möglichst großer Abstand zum Personal wichtig. Besuch ist leider nicht gestattet!
Die Entlassung richtet sich nach den Strahlenschutzrichtlinien, die eine bestimmte Entlassungsaktivität verlangen. Durch die tägliche Messung der Körperstrahlung kann der Abbau der Radioaktivität verfolgt und der voraussichtliche Entlassungstag festgestellt werden. Orientieren Sie sich nicht an Ihrem Zimmernachbarn. Da jeder Patient eine individuelle Aktivitätsmenge bekommt, die unterschiedlich lange gespeichert wird, kann die Dauer des Aufenthalts individuell schwanken. Auch nach der Entlassung ist noch eine geringe Restaktivität, hauptsächlich in der Schilddrüse, vorhanden.
Besondere Verhaltensmaßregeln gibt es von Seiten des Gesetzgebers nicht. Der nahe Kontakt zu Schwangeren und Kleinkindern sollte jedoch in der ersten Woche nach Entlassung gemieden werden. Ein spezielles Merkblatt informiert jeden Patienten hierüber.
Getragene Wäsche ist durch Absonderungen, wie zum Beispiel Schweiß, eventuell leicht radioaktiv verunreinigt. Nach einmaliger separater Wäsche ist die Kleidung wieder normal verwendbar.
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