Immunogene Überfunktion Typ Basedow

Die Basedow-Überfunktion ist dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Schilddrüse betroffen ist. Auslöser sind hier Antikörper, die die Schilddrüsenzellen stimulieren. Dadurch kommt es zu einer meist relativ starken Schilddrüsenüberfunktion, weil praktisch alle Schilddrüsenzellen eine Mehrproduktion von Schilddrüsenhormonen bewirken.
Die Basedow'sche Erkrankung geht relativ häufig einher mit der sogenannten endokrinen Orbitopathie, die meist zu einem Hervortreten beider Augen oder von einem Auge führt, verbunden mit einer Lidschwellung, im allgemeinen auch vermehrten Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit.
Diese so genannte endokrine Orbitopathie kann vor, während und nach einer Phase mit einer Überfunktion auftreten. Hier sind spezielle Behandlungsmaßnahmen bisweilen erforderlich. Allerdings ist auch hier die Behandlung der Grunderkrankung sehr wichtig.

Behandlung

Während in den USA beim sogenannten Morbus Basedow zumeist früh eine Radiojodbehandlung durchgeführt wird, wird in Europa, speziell in Deutschland derzeit noch ein konservatives Vorgehen zu Beginn der Erkrankung bevorzugt. Das heißt: bei uns werden die meisten Patienten nach Diagnosestellung dieser Erkrankung über etwa ein Jahr mit sogenannten ”Thyreostatika” behandelt. Das sind Mittel in Tablettenform gegen eine Schilddrüsenüberfunktion. Da diese Mittel nicht selten Nebenwirkungen aufweisen, wie Beeinflussung des Blutbildes, Gelenkbeschwerden oder Hauterscheinungen,  ist diese Behandlung für einige Patienten etwas problematisch, da auch nicht sehr viele verschiedene Präparate zur Auswahl stehen.

Durch umfangreiche Studien hat man festgestellt, dass nach einer derartigen einjährigen medikamentösen Behandlung, oft erst nach mehreren Jahren, bei über 50 % der Patienten ein Krankheitsrückfall (Rezidiv) auftritt. Nach einer sehr sorgfältigen italienischen Studie von 1997 betrifft dies in besonderem Maße Patienten, die eine relativ große Schilddrüse haben und deutlich erhöhte Antikörper aufweisen (insbesondere TRAK = TSH-Rezeptor-Antikörper). Neben der Radiojodbehandlung kommt in einer Reihe von Fällen auch eine Operation infrage, insbesondere wenn die Schilddrüse sehr groß ist und auch Knoten aufweist.

Bei den kleineren Schilddrüsen ist sicherlich die Radiojodbehandlung die Methode der Wahl, da sie deutlich weniger Risiken beinhaltet.

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Dr. med. Ralph Wickenhöfer

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