09. Oktober 2019
Dernbach. Seit wenigen Tagen ist im Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach eine mechanische Reanimationshilfe im Einsatz, die für Patienten in lebensbedrohlichen Situationen enorme Vorteile bringt.
Über acht Monate konnte das Notfallteam des Krankenhauses – bestehend aus Ärzten und Pflegekräften – dieses halbautomatische, maschinell arbeitende Gerät zur Unterstützung der Reanimation testen. Jetzt hat das Krankenhaus diese Reanimationshilfe angeschafft. „Bereits in der Testphase waren wir begeistert von diesem mobilen Gerät, das wir zu allen Notfällen in unserem Krankenhaus und zu jeder Schockraumversorgung mitgenommen haben“, sagt Dr. Andreas Krämer, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme des Dernbacher Krankenhauses. „Wir sind überaus glücklich, nun über ein eigenes Gerät zu verfügen.“
Als Krankenhaus mit einem 24 Stunden-Herzkatheter-Platz bringt der Rettungsdienst regelmäßig Patienten, die bereits im Rettungswagen reanimiert werden. Diese Patienten können nun umgehend im Schockraum unter Nutzung der mechanischen Reanimationshilfe – mit dem Namen „Corpuls-CPR“ – weiterversorgt werden. Gleiches gilt für die alle reanimationspflichtigen Notfallpatienten im Krankenhaus. Das in einem Rucksack verpackte Gerät wird zu allen Notfällen mitgenommen.
Da bei einer herkömmlichen Reanimation spätestens alle zwei Minuten ein Helferwechsel vorgenommen werden muss, um die Effektivität der Maßnahme kontinuierlich hoch zu halten, bringt das Gerät auch enorme Vorteile für die Mitarbeiter. „Bei einer sogenannten Lyse-Therapie nach Lungenarterienembolie oder Herzinfarkt können wir die erforderliche 90-minütige Reanimation nun mit Unterstützung der mechanischen Hilfe durchführen – eine Entlastung für Patient und Helfer“, lobt Dr. Andreas Krämer den Vorteil des Gerätes bei Langzeiteinsätzen.
Ein weiterer großer Vorteil zeigt sich beim Einsatz im Herzkatheter-Labor. Die Reanimation kann problemlos fortgeführt werden, auch wenn die Röntgenanlage über den Brustbereich gefahren wird, da das Gerät mitsamt Patientenunterlage komplett strahlendurchlässig ist. „Die Mitarbeiter müssen mit ihren Händen nicht mehr im Strahlengang arbeiten“, so Dr. Krämer. So kann die einzig rettende Maßnahme das verschlossene Gefäß zu eröffnen unter Fortführung von effektiven Wiederbelebungsmaßnahmen vorgenommen werden.
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