Funktionsdiagnostik der Speiseröhre

Langzeit-(Impedanz)-pH-Metrie (24 Stunden) - Langzeit-Refluxmessung

Unter einer Langzeit-pH-Metrie wird die Messung des pH-Wertes in der Speiseröhre über 24 Stunden hinweg verstanden. Das Verfahren ermöglicht zum Beispiel eine genaue Diagnose bei Reflux.

 

Die Langzeit-pH-Metrie ist inzwischen der Goldstandard zur Diagnostik von Refluxkrankheiten der Speiseröhren. Es ist ein Messverfahren, bei dem der pH-Wert in der Speiseröhre und die quantitative Säureproduktion im Magen während eines Zeitraums von 24 Stunden erfasst werden. Durchgeführt wird das Verfahren bei einem Verdacht auf abnormalen Rückfluss (Reflux) von Magensäure oder Speiseresten in die Speiseröhre.

Ein dauerhafter Rückfluss kann eine entzündliche Erkrankung der Speiseröhre verursachen. Anzeichen für einen unnatürlichen Rückfluss können Sodbrennen oder saures Aufstoßen sein.

Vorbereitung und Ablauf der Langzeit-pH-Metrie (24 Stunden)

Einer Langzeit-pH-Metrie geht meistens eine mehrwöchige Medikamententherapie mit Säurehemmern voraus. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, müssen diese bis zu sieben Tage vor der Messung abgesetzt werden.

Die Untersuchung sollte im nüchternen Zustand begonnen werden.

Eine Langzeit-pH-Metrie kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Für die Messung wird eine Sonde über die Nase in das untere Drittel der Speiseröhre eingeführt. Um die Sonde genau positionieren zu können, ist jedoch vorab eine Druckmessung (Manometrie) erforderlich.

Das andere Ende der Sonde wird mit einem Pflasterstreifen an der Nase befestigt und mit einem kleinen tragbaren Aufnahmegerät verbunden. Dieses zeichnet die kompletten Messdaten auf. Die Rückflussdauer wird dabei im Liegen und in aufrechter Haltung getrennt erfasst. Nach dem Einführen der Sonde bestehen keinerlei Einschränkungen im normalen Tagesablauf. Man kann sich frei bewegen und ganz normal essen. Während der 24 Stunden müssen Patienten allerdings ein Dokumentationsprotokoll führen, damit die Messdaten im Nachhinein optimal bewertet werden können. Eingetragen werden in dieses Protokoll Speisen, Getränke und Medikamente, die im Laufe des Tages eingenommen werden. Aber auch Schlafens- und Ruhezeiten sowie eventuelle Beschwerden.

Die Langzeit-(Impedanz)-pH-Metrie ist ein unkompliziertes und schmerzfreies Verfahren.

pH-Wert langzeitlich unter 4 gilt als krankhaft

Die Langzeit-pH-Metrie wird als Diagnoseverfahren bei krankhaftem Sodbrennen eingesetzt. Liegt der pH-Wert in der Speiseröhre dauerhaft oder langanhaltend unter vier, oder liegt der errechnete Langzeitsäurewert (DeMeester Score) oberhalb des Grenzwertes, handelt es sich hierbei um eine saure Refluxkrankheit.

Die Speiseröhre ist im Gegensatz zur Magenschleimhaut säureempfindlich. Ein ständiger Rückfluss von saurem Mageninhalt kann entzündliche Erkrankungen der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) verursachen und unbehandelt, chronisch zu einem erhöhten Tumorrisiko der Speiseröhre führen.

Indikationen für eine Langzeit-(Impedanz)-pH-Metrie:

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt wird Sodbrennen, saures Aufstoßen sowie ein warmes, brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, das sich in Schmerzen steigern kann, verursacht
  • Untypische Refluxbeschwerden: unklare Entzündungen der Kehlkopfschleimhaut der Rachenschleimhaut bis hin zur chronischen Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Postoperativ: nach einem operativen Eingriff am unteren Schließmuskel der Speiseröhre, wenn der Verdacht besteht, dass weiterhin ein saurer Rückfluss aus dem Magen auftritt

Die Langzeit-pH-Metrie bzw. Langzeit-Impedanz-pH-Metrie ist das Verfahren der ersten Wahl, um (sauren) Rückfluss aus dem Magen zu erfassen. Um Ursachen oder krankhafte Veränderungen zu diagnostizieren, werden zusätzlich häufig Magenspiegelung, Röntgenverfahren oder eine Ösophagus-Manometrie durchgeführt.

Ein relativ neues Verfahren ist die Impedanz/pH-Metrie-Messung. Eine Untersuchungsmethode, die neben der Langzeit-pH-Metrie weiteren Faktoren und Werten eine noch größere Aussagekraft für die Diagnostik aufweist. Durch die Aufzeichnung von Reflux von Säure, Luft und weitere Flüssigkeiten in der Speiseröhre kann eindeutig beurteilt werden, ob die Beschwerdesymptome wie Sodbrennen oder Brustschmerzen tatsächlich durch einen Rückfluss ausgelöst werden.

 

[Bilder mit freundlicher Genehmigung der Standard Instruments GmbH]

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