Die Zentrale Notaufnahme im Dernbacher Herz-Jesu-Krankenhaus wurde Anfang Dezember 2020 um eine sogenannte Chest Pain Unit (CPU) erweitert. In dieser spezialisierten Abteilung mit vier Überwachungsplätzen und einer Diagnostikeinheit erhalten Patienten mit akuten oder unklaren Brustschmerzen, die zum Beispiel auf Herzinfarkt oder Lungenembolie hindeuten können, schnelle Hilfe.
Die Brustschmerzeinheit verfügt über modernste Ausstattung zur Diagnose und Behandlung von Brustschmerzen. Speziell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Medizin und Pflege kümmern sich in der CPU rund um die Uhr und an sieben Tage die Woche um Patienten.
Die Ausstattung und Abläufe in der Dernbacher CPU entsprechen den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Neben der Basisdiagnostik, EKG und Laborwertbestimmung zu mehreren Zeitpunkten werden je nach Beschwerdebild auch weitere bildgebende Verfahren eingesetzt (z.B. Ultraschall des Herzens oder Computertomographie (CT)). Eine Herzkatheteruntersuchung kann ebenfalls in der CPUveranlasst werden.
Bei allen Patienten, die in Brustschmerzeinheit aufsuchen, werden zunächst ein EKG geschrieben, eine Venenkanüle angelegt und Blut für eine Laboruntersuchung abgenommen. Das EKG wird sofort ausgewertet, um auf mögliche Auffälligkeiten schnell reagieren zu können. Falls das Ergebnis nicht eindeutig ist, werden die Laborergebnisse für die weitere Einschätzung herangezogen. Wichtig für die Einschätzung sind zudem die medizinische Vorgeschichte sowie Risikofaktoren der Patienten.
Falls weitere Untersuchungen oder auch eine stationäre Aufnahme notwendig sind, wird in der CPU alles Notwendige in die Wege geleitet. Besteht dagegen keine akute Gefahr, können Patienten nach Abschluss aller Untersuchungen in der Regel schnell wieder nach Hause. Die Weiterbehandlung kann dann der Haus- oder Facharzt übernehmen.
Patienten, die über Schmerzen in der Brust klagen, können die CPU ohne Überweisung oder Einweisung ins Krankenhaus aufsuchen. Die Einheit steht 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche zur Verfügung.
In kritischen Situationen kann die Erstversorgung im Rettungswagen entscheidend für den weiteren Verlauf sein. Bei folgenden Symptomen sollten Sie den Notruf 112 verständigen:
• schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Scherzen im Brustkorb, die in
Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen
• starkes Engegefühl, heftiger Druck im Brustkorb, Angst
• zusätzlich zum Brustschmerz: Luftnot, Übelkeit, Erbrechen (insbesondere
bei Frauen)
• Schwächeanfall (auch ohne Schmerz), evtl. Bewusstlosigkeit
• blasse, fahle Gesichtsfarbe oder kalter Schweiß
Facharzt für Innere Medizin
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie
Südring 8
56428 Dernbach
Tel.: +49 2602 684-555
Spezial und Zusatzbezeichnung:
› Notfallmedizin