Funktionsdiagnostik der Speiseröhre

HR-Ösophagus-Manometrie - Druckmessung der Speiseröhre

Die Speiseröhrendruckmessung oder HR-Ösophagus-Manometrie ist ein hochauflösendes diagnostisches Druckmessverfahren, um den Schluckablauf der Speiseröhre zu prüfen. Damit wird die Beweglichkeit der gesamten Speiseröhrenmuskulatur und die Funktionalität des oberen und unteren Schließmuskels der Speiseröhre untersucht.
So können Ursachen für Schluckstörungen, Speiseröhrenkrämpfe oder Brustschmerzen, die nicht auf das Herz zurückzuführen sind, erkannt werden.

Ablauf der Ösophagus-Manometrie

Etwa ab acht Stunden vor der Untersuchung sollten Patienten keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Medikamente, die die Beweglichkeit der Speiseröhre unterstützen, sollten nach Möglichkeit zwei bis drei Tage vorher abgesetzt werden.

 Eine Ösophagus-Manometrie wird ambulant oder stationär im Sitzen durchgeführt. Dafür wird eine dünne Messsonde über die Nase in die Speiseröhre bis in den Magen eingeführt. Während der Untersuchung trinkt der Patient in regelmäßigen Abständen kleine definierte Mengen Wasser. Währenddessen misst die Messsonde an 36 Stellen den Druck der gesamten Speiseröhre.

Gemessen werden der Ruhedruck und die Erschlaffung der beiden Schließmuskel (Speiseröhreneingang und -ausgang) sowie der Bewegungsablauf der gesamten Speiseröhrenmuskulatur in Echtzeit. Die Signale werden grafisch dargestellt. Eine Ösophagus-Manometrie dauert ungefähr 10-15 Minuten.

Wann wird die Ösophagus-Manometrie durchgeführt?

Störungen des Ruhedrucks und des Druckablaufs in der Speiseröhre können zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Wohlbefindens führen. Eine Ösophagus-Manometrie wird durchgeführt, wenn Patientem häufig über Beschwerden oder Schmerzen beim Schlucken von Nahrung klagen oder oft unter Sodbrennen leiden.

  • Achalasie [achalasis (gr.) = „fehlendes Erschlaffen“] ist eine Funktionsstörung der Speiseröhre und des unteren Schließmuskels zum Magen. Durch eine fehlende oder unvollständige Erschlaffung des unteren Schließmuskels kommt es zu Störungen beim Transport von Nahrung in den Magen. Die Nahrung staut sich in der Speiseröhre und kann dadurch nicht schnell in den Magen gelangen. Anzeichen dafür sind Schluckbeschwerden.
  • Ösophagusspasmen werden auch als Speiseröhrenkrampf bezeichnet. Die Muskulatur der Speiseröhre verkrampft sich und löst Schluckbeschwerden und Brustschmerzen aus.
  • Refluxkrankheit ist eine gutartige Funktionsstörung des Magen-Darm-Trakts. Durch eine Störung des unteren Schließmuskels entsteht ein übermäßiger Rückfluss von Magensaft beziehungsweise Mageninhalt in die Speiseröhre, welcher Sodbrennen verursacht.
  • Hiatushernie, Zwerchfellbruch, eine teilweise Verschiebung des oberen Magens durch das Zwerchfell in den Brustkorb, wodurch es häufig zu Reflux, Sodbrennen und ähnlichen Beschwerden kommt.

Die Ösophagus-Manometrie ist ein unkompliziertes und schmerzfreies Verfahren.

 

[Bilder mit freundlicher Genehmigung der Standard Instruments GmbH]

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