Dass es sich bei Bluthochdruck um eine Volkskrankheit handelt, ist allgemein bekannt. Tückisch an dieser Erkrankung ist, dass sie über Jahre zumeist schmerzlos verläuft und in dieser Zeit viele Organe schädigen als auch für Folgeerkrankungen verantwortlich sein kann. Die Diagnose erfolgt in vielen Fällen eher zufällig im Rahmen einer Routinemessung.
Glücklicherweise lässt sich der Bluthochdruck überwiegend medikamentös behandeln.
Bei einigen Patienten jedoch bleibt der Bluthochdruck trotz der Einnahme unterschiedlicher Medikamente bestehen. Zur Therapie solch hartnäckiger Fälle, die als refraktärer Bluthochdruck bezeichnet werden, hat das Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach jetzt eine neue Behandlungsform in enger Zusammenarbeit von Kardiologen und interventionellen Radiologen etabliert.
Dabei wird das Nervensystem, das bei der Regulierung des Blutdrucks eine wesentliche Rolle spielt, ins Visier genommen. Teile dieses, als Sympathikus bezeichneten Nervensystems, verlaufen geflechtartig um die beiden Nierenarterien. Es hat sich gezeigt, dass der Blutdruck in der Regel messbar sinkt, wenn diese Nervenbündel deaktiviert werden.
Hierfür kommt ein katheterbasiertes Verfahren zum Einsatz. Durch einen kleinen Zugang an der Oberschenkelarterie wird ein sehr dünner Schlauch bis in die Nierenarterie vorgeschoben. Am Ende des Schlauches befindet sich eine Sonde, die direkt benachbart zu dem sympathischen Nervenbündel positioniert wird und kurzzeitig gezielt Radiofrequenzwellen abgeben kann. Die Energie dieser Wellen schaltet das Nervenbündel ab.
Der Patient merkt von diesem Eingriff, der routinemäßig für beide Seiten nur wenige Minuten dauert, nichts, da er sich zur Schonung in einem künstlichen Tiefschlaf befindet.
Facharzt für Radiologie
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